Altenkirchen

Der Ort Altenkirchen liegt im Landkreis Rügen auf der Halbinsel Wittow. Zur Gemeinde Altenkirchen ghören die Ortsteile Drewoldke, Gudderitz, Lanckensburg, Mattchow, Presenke, Schwarbe, Wollin und Zühlitz. Obwohl Altenkirchen das Zentrum der Halbinsel Wittow ist, geht es hier ruhig und beschaulich zu.

Alte Kirche

Die Häuser des Dorfes scharen sich um die alte Kirche, die dem Ort ihren Namen gegeben hat. Nach der St. Marienkirche in Bergen ist sie die zweitälteste Kirche Rügens und wurde durch die dänischen Eroberer im Jahre 1168 errichtet. Mittelschiff und Chor wurden um 1200 erbaut. Die Außenseite des Chores ist unterhalb des Daches mit Schmuckfriesen verziert, deren untere Anschlusssteine Gesichter darstellen. Ursprünglich als dreischiffige romanische Basilika konzipiert, wurde die Backsteinkirche mehrmals umgebaut und erhielt dann ein spätgotisches Kreuzrippengewölbe mit schmückenden Malereien aus dem 13. Jahrhundert. Im südlichen Seitenanbau des Chores liegt der Svantevit-Stein, eine Grabplatte aus der Zeit vor 1168. Darauf zu sehen ist ein bärtiger Mann, der ein großes Füllhorn in Händen hält. Es ist ungeklärt, ob es sich um die slawische Gottheit handelt, dagegen spräche, dass Swantevit meist mit vier Gesichtern dargestellt wird. Wahrscheinlich handelt es sich um den slawischen Fürsten Jaromar selbst oder einen Swantevit-Priester des Heiligtums von Arkona. Die Priester sollen nämlich das Füllhorn benutzt haben, um die Ergiebigkeit der kommenden Ernte vorherzusagen. Schwand über Nacht das Met im Horn, hieß es den Gürtel enger schnallen.

Schriftsteller und Seelsorger Gotthard Ludwig Theobul Kosegarten

Von 1792 bis 1808 war Kosegarten Pfarrer in Altenkirchen und auch ein bekannter Schriftsteller. Zahlreiche Zeitgenossen wie Otto Runge, Ernst Moritz Arndt und Caspar David Friedrich waren Gäste in seinem Pfarrhaus; mit Goethe, Schiller und Herder hatte er Briefkontakt. Viele seiner literarischen Werke entstanden in Altenkirchen.
Vor allem wurde Kosegarten durch seine Uferpredigten auf Rügen bekannt. 1808 nahm er in Greifswald, in der Stadt, in der er auch studiert hatte, eine Professur für Geschichte an und im Jahre 1817 einen Lehrstuhl für Theologie. 1818 starb Kosegarten und wurde auf dem alten Friedhof in Altenkirchen begraben.

Megalithgrab Riesenberg

Nordöstlich von Altenkirchen bei Nobbin befindet sich nahe der Küste der sogenannte Riesenberg, ein 5000 Jahre altes, steinzeitliches Megalithgrab. Durch die zwei trapezförmigen und von zwei großen Wächtersteinen begrenzten Steinreihen mit einer Länge von 34 Metern wurde schon Caspar David Friedrich inspiriert, der seine Eindrücke wahrscheinlich in seinem Gemälde Hünengrab verarbeitete.