Ostseebad Sellin

Sellin ist das zweitgrößte Ostseebad der Insel Rügen und besteht aus den Ortsteilen Moritzdorf, Seedorf, Altensien und Neuensien. Eingerahmt wird der Ort von den Buchenwäldern der Granitz und dem Selliner See. Das Dorf Sellin wurde im Jahre 1295 als „Zelinische beke“ erstmals urkundlich erwähnt. Viele Jahrhunderte stand das Bauern- und Fischerdorf unter der Herrschaft der Fürsten zu Putbus. Ab 1887 entwickelte sich Sellin langsam zum Badeort. 1894 wurde bereits ein Warmbad -mit Meerwasser in kupfernen Badewannen- am Nordstrand betrieben. Im Jahre 1895 erfolgte der Anschluss an die Schmalspurbahn „Rasender Roland“, der heute die Ostseebäder Binz, Sellin, Baabe und Göhren von Putbus aus miteinander verbindet. Im Jahre 1896 entstand auf dem Hochufer das erste Hotel „Fürst Wilhelm“, an dessen Stelle heute das Hotel Kurhaus Sellin steht. Der Prachtbau, im Stil der Bäderarchitektur erbaut, gehört zu den ersten Adressen Sellins.

Wilhelmstrasse

Der Fürst Wilhelm zu Putbus ließ im Jahre 1896 eine breite Allee, die Wilhelmstrasse, anlegen. Im Lauf der Zeit entstanden hier strahlend weiße Hotel- und Pensionsbauten mit Veranden, Loggien und Balkonen, die mit gußeisernen Geländern, Ornamenten und Rosetten verziert wurden. Bis 1912 hatte sich die Wilhelmstrasse zu einer außergewöhnlichen Bäderarchitektur-Flaniermeile entwickelt.
Die Wilhelmstrasse ist heute der Mittelpunkt des Ostseebades und führt vom Hochufer über 99 Stufen, der Himmelsleiter, direkt zur Seebrücke und zum breiten Sandstrand.

Selliner Seebrücke

Schon zu früheren Zeiten waren die Ostseestrände von Sellin für Badeurlauber durch das flache Ufer besonders attraktiv und familienfreundlich. Allerdings war die Anreise per Schiff ein Problem. Die Besucher der Ostseebäder mußten von den Bäderdampfern in kleine Segelboote umsteigen, um an ihren Urlaubsort zu gelangen. Erst durch den Bau einer Seebrücke, die weit ins Meer hinausragte, wurde Abhilfe geschaffen.
Die 508 m lange Selliner Seebrücke wurde 1906 mit Ufertreppe, Laden- und Eingangshalle eingeweiht. 1920 zerstört ein Brand den Brückenkopf mit Restaurant. Durch Sturm und Eis stürzte die Brücke im Jahr 1924 ein und mußte wieder aufgebaut werden. Durch den Anbau eines Musikpavillons, einer Konditorei und einem Lesesaal wurde die Seebrücke kulturelles Zentrum am Strand. Hier wurden Kurkonzerte, Schwimm- und Tauchwettbewerbe u.v.m. veranstaltet. Durch erhebliche Eismassen wurde erneut im Winter 1942 die Seebrücke zum Einsturz gebracht und es stand nur noch der Eingangsbereich mit dem Brückenhaus, in dem ab den 1950-er Jahren ein Tanzlokal untergebracht war. 1978 wurde der Rest des einst prächtigen Steges abgerissen und in den 1990-er Jahren erfolgte der Wiederaufbau nach historischem Vorbild. Am 2. April 1998 wurde die fast 400 m lange Seebrücke, das Wahrzeichen von Sellin, feierlich eingeweiht.

Die Restaurants auf der Seebrücke bieten in einzigartigem Ambiente Erlebnisgastronomie vom Feinsten. Auf der Seebrücke befindet sich auch eine Außenstelle des Standesamtes Mönchgut-Granitz. Im Balticsaal können Verliebte den Bund fürs Leben schließen und sich das „Ja-Wort“ geben.

Ferienwohnanlage Seepark

Direkt am Selliner See befindet sich die Ferienwohnanlage „Seepark“, die ganz im Stil der Bäderarchitektur geprägt ist. Gemütliche Cafés und Restaurants, die leichte und vielseitige Küche anbieten, aber auch viele Geschäfte, ein einmaliges Badeparadies und eine Minigolfanlage befinden sich im Seepark.

Erlebnispark Inselparadies

Das Erlebnisbad „Inselparadies“ mit Warmwasser- und Abenteuerbecken, Wildwasserkanal, Whirlpool, Sprudelliegen und Unterwassergysieren bietet Spaß und Erholung für die ganze Familie. Besonders bei Kindern beliebt ist die 106 m lange Wasserrutsche mit Licht- und Toneffekten.
In der Saunalandschaft mit Dampfbad und Sanarium kann der Besucher anschließend im Ruhebereich mit Dachgarten und FKK-Oase wunderbar entspannen und neue Kräfte tanken ebenso bei& einer Wellnessbehandlung mit Ayurveda-Massagen und Peelings mit Rügener Heilkreide.
Schlittschuhläufer finden im Winter neben dem Erlebnisbad eine Eisbahn mit Schlittschuhverleih und Kufenschleifer.

Bernsteinmuseum

Im Zentrum von Sellin befindet sich ein Bernsteinmuseum mit Bernsteinfachgeschäft und einer Werkstatt, das von einem Goldschmiedemeister betrieben wird. Im Museum erhält der Besucher Einblicke in die Geschichte und Entstehung des Bernsteins und auf vielerlei Fragen eine Antwort. Wie kamen kleine Tiere und Pflanzen in den Bernstein? Gibt es auf anderen Kontinenten Bernstein? In vielen Vitrinen können Produkte aus Bernstein bewundert werden und im Bernsteinladen kann so manches Schmuckstück oder Sonstiges aus Bernstein als Andenken erworben werden und übrigens kann der größte Bernstein Rügens mit 1686 hier bestaunt werden.