Kloster auf Hiddensee

Die Entstehung des Dorfes Kloster im Norden der Insel Hiddensee geht auf die Zisterzienser zurück, die hier um 1296 den Orden gründeten. Die stattliche Abtei umfasste einen Großteil des heutigen Ortes und wurde nach der Reformation aufgelöst. Auf dem Klostergelände, am Fuße des Dornbusch, entstand ein kleines Fischerdorf mit Hafen und hübschen, teils schilfgedeckten Häusern in blühenden Gärten.

Inselkirche

Mitten im Ort, umgeben vom Friedhof, steht die spätgotische Inselkirche, die um 1300 zur Zeit des Zisterzienserklosters hier entstanden war. Die Kirche ist das älteste Bauwerk der Insel, der Glockenstuhl wurde um 1700 angebaut. Die kleine Glocke stammt von 1702, die größere wurde erst 1993 gegossen. Der barocke Kanzelaltar, Taufständer und Taufengel sowie das hölzerne, blaue Tonnengewölbe, das den Innenraum überzieht, stammen vom 18. Jahrhundert. Auf dem Friedhof von Kloster befindet sich das Grab des Schriftstellers Gerhart-Hauptmann, der hier 1946 seine letzte Ruhe fand.

Villa Lietzenburg

Zentrum des Dorfes ist der Kirchweg, an dem sich Restaurants, Cafés, Pensionen, Buch- und Souvenirsläden befinden. Am Kirchweg steht auch die Villa Lietzenburg, ein Jugendstilgebäude, das 1904 vom Maler Oskar Kruse erbaut wurde. Später gehörte es seiner Schwägerin, der Puppenmutter Käte Kruse. Persönlichkeiten wie Thomas Mann und Gerhart Hauptmann waren hier zu Gast. Den Namen erhielt das Gebäude, weil die Kruses in Berlin in der Lietzenburger Straße wohnten. Nördlich vom Kirchweg erstreckt sich das Dorf bis zu den Ausläufern des Dornbusch.

Grieben

Nördlich von Kloster, am östlichen Rand des Dornbuschs, befindet sich das kleine Bauerndorf Grieben, ein Ortsteil von Kloster. Grieben ist wohl die älteste Siedlung von Hiddensee und slawischen Ursprungs. Entlang der Dorfstraße stehen weiße Reetdachhäuser in Ufernähe des Boddens, vor starken Winden durch das Hochland geschützt. Von der Terrasse des gemütlichen Hotels mit Bilderkneipe hat der Wanderer einen schönen Ausblick einerseits auf die Höhen des Dornbuschs und andererseits über den Vitter Bodden. Mitten im Dornbuschwald befindet sich eine beliebte Ausflugsgaststätte, die auch Zimmer, Appartements und kleine Holzhäuser vermietet. In der Nähe befindet sich das Wetterstudio Nord, das 1998 auf Hiddensee eingerichtet wurde.
Weitere Übernachtungsmöglichkeiten findet der Urlauber in einem Hotel am Hafen oder in den liebevoll eingerichteten Ferienwohnungen und Ferienhäusern von Kloster. Der idyllische Ort ist Ausgangspunkt für herrliche Wanderungen zum Leuchtturm auf den Bakenberg, zum Swantiberg oder zum Enddorn.

Gerhart-Hauptmann-Haus

Kloster ist heute das kulturelle Zentrum der Insel mit dem Gerhart-Hauptmann-Haus, in dem regelmäßig klassische Konzerte, Dichterlesungen und Sonderausstellungen stattfinden. Das „Haus Seedorn“ kaufte der Schriftsteller im Jahre 1930 als Sommerdomizil. Das Haus wurde 1954 zum Museum umgewandelt und kann weitgehend in originalem Zustand besichtigt werden.

Heimatmuseum Hiddensee

In Kloster befindet sich auch das Hiddenseer Inselmuseum, das zur Geschichte des Zisterzienserklosters, der Fischerei, über Flora und Fauna der Region und der Insel als Seebad dokumentiert. Außerdem wird über die Seenotrettung informiert und der berühmte Hiddenseer Goldschatz kann hier als Kopie und natürlich jede Menge Bernstein bewundert werden.