Das ehemalige Fischerdorf Vitte wurde erstmals Anfang des 15. Jahrhunderts erwähnt. Vitten waren im 13./14. Jahrhundert Fischfang- und provisorische Handelsplätze mit kleinen Hütten, in denen die Fischer ihren Fang in Salz einlegten, um sie an die Händler zu verkaufen und die sie teils als Lager, teils auch als Unterkunft während der Fangsaison benutzten. An diesen Fischfangplätzen ließen sich später die Fischer mit ihren Familien nieder, so entstanden allmählich Dörfer. Es läßt vermuten, daß Vitte auf Hiddensee wie auch das Fischerdorf Vitt auf Rügen denselben Ursprung haben.
Vitte ist der größte Ort und das Zentrum auf Hiddensee. Etwa zwei Kilometer sind es nach Kloster und um die fünf Kilometer nach Neuendorf. Der 50 m breite, weiße Sandstrand zieht sich über etwa fünf Kilometer dahin und ist wegen dem flachen Ufer und der guten Wasserqualität besonders für Familien mit kleinen Kindern bestens geeignet.
Hafen von Vitte
Am Hafen von Vitte legen Fähren, Wassertaxis und Fahrgastschiffe an. Ebenfalls am Hafen ankert als schwimmende Herberge ein Hotelschiff im Stil einer Jugendherberge mit maritimer Atmosphäre. Der neue große Seglerhafen hat um die 200 Liegeplätze mit Tankstelle. Vom Hafen starten Kutter zum Hochseeangeln. In der Surf- und Segelschule werden Katamaran-, Segel- und Windsurfkurse angeboten.
Markante Architektur
Der Ort ist geprägt von typischen reetgedeckten Fischerhäusern. Viele Künstler kamen im 19. Jahrhundert zur Sommerfrische auf die Insel Hiddensee. So steht in der Nähe des Hafens ein Gebäude mit abgerundeten Ecken, das „Karusel“, das dem Stummfilmstar Asta Nielsen als Sommerresidenz diente.
Ein markantes Gebäude ist die „Blaue Scheune“, ein niederdeutsches Hallenhaus, das etwa 200 Jahre alt ist. Das Gebäude ist das letzte erhaltene „Rookhus“ auf Hiddensee. Das Haus hatte keinen Kamin, der Rauch suchte sich selbst seinen Weg ins Freie. Ehemals Bäckerei, erwarb 1920 die Malerin Henni Lehmann das Haus und gab ihm den blauen Anstrich. Hier wurden Ausstellungen des Hiddenseer Künstlerbundes veranstaltet. Heute dient das Haus einem Künstler als Wohn-, Arbeits- und Ausstellungsraum. Die Galerie kann von Mai bis September an bestimmten Tagen in der Woche besichtigt werden.
Nationalparkhaus
Am nördlichen Ortsausgang in Richtung Kloster befindet sich das Nationalparkhaus, das mit einer Ausstellung über den Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft, insbesondere über Flora und Fauna Hiddensees informiert. Darüberhinaus werden geführte Wanderungen durch die Dünenheide, auf dem Alten Bessin, auf den Dornbusch und zum Steilufer angeboten.
Infrastruktur
Mitten im Ort befindet sich ein kleines Einkaufszentrum. Daneben gibt es Souvenirläden, einen Buchladen, das Bernsteinstübchen, eine Boutique, einen Fahrradverleih und ein Zeltkino. Von April bis Oktober bietet das Puppen- und Figurentheater „Homunkulus“ in der Seebühne Aufführungen für Kinder und Erwachsene an.
In Hotels und Pensionen in stilvollem und rustikalem Ambiente oder hübschen Ferienhäusern und Ferienwohnungen findet der Urlauber in Vitte sicher die für ihn passende Unterkunft. Die Restaurants servieren neben vielen Fischgerichten auch pommersche Spezialitäten und die Cafés bieten selbstgemachten Kuchen an.