Nationalpark Jasmund

Der Nationalpark Jasmund liegt im Nordosten der Halbinsel Jasmund und ist mit 3000 Hektar Gesamtfläche der kleinste Nationalpark Deutschlands. Der Nationalpark umfaßt das ausgedehnte Buchenwaldgebiet der Stubnitz nördlich von Sassnitz, den idyllischen Herthasee, Moore, Feuchtwiesen, die Kreidefelsen der Stubbenkammer und einen 500 Meter breiten Streifen der Ostsee entlang der Steilküste.
Die Vegetation der Stubnitz ist sehr artenreich, auch Orchideen sind hier zu sehen. Rot- und Damhirsch, Reh, Wildschwein, Dachs, Fuchs, Seeadler, Kamm- und Teichmolch, Spring- und Laubfrosch sowie Rotbauchunke, zahlreiche Insekten und Käfer leben hier.

Steilküste

Die Steilküste ist für Besucher sehr beeindruckend. Die weißen imposanten Klippen und bizarren Felsformationen ragen aus der grünen Vegetation. Aber eine ständige Erosion bedroht die Kreideküste. Mit jedem gewaltigen Sturm brechen Teile der Küste ab und werden mit Bäumen und Sträuchern ins Meer gespült. Entwurzelte Bäume hängen oft über dem Abgrund oder liegen am Geröllstrand. So stürzten im Februar 2005 nach einem Felsabbruch die über 20 m hohen Kreidezinnen der berühmten Wissower Klinken ins Meer.

Wie erreicht man den Nationalpark

Drei verschiedene Wege führen zum Nationalpark. Im nördlichen Stadtbereich von Sassnitz am Ende der Weddingstraße, beim Parkplatz, beginnt der Hochuferweg, der sich entlang der Küste bis nach Lohme zieht. Hoch über dem Naturstrand genießt der Besucher herrliche Ausblicke auf die Kreideküste und das Meer.
Eine holprige Straße, die etwa einen Kilometer nördlich von Sassnitz abzweigt, führt zur Waldhalle. Hier standen einst die berühmten Wissower Klinken.
Der Hochuferweg führt auch von Lohme aus im Norden in einem schmalen Waldstreifen in die Stubbenkammer.
Ein weiterer Zugang ist in Hagen an der Verbindungsstraße zwischen Sassnitz und Lohme. Hier befindet sich ein großer Parkplatz. Von hier aus bringt ein Pendelbus die Besucher zum Königsstuhl, da die Straße für Privat-PKWs gesperrt ist.

Durch den Nationalpark Jasmund führt auch ein ausgewiesenes Wegenetz für Wanderer, Radler und Reiter. Erholung pur ist eine Wanderung durch die Stubnitz. Ob gemütlich auf einem Pfad unter Rotbuchen, auf dem Hochuferweg der Küste entlang oder am Strand im Schatten der Kreidefelsen, im Nationalpark gibt es viele Möglichkeiten, die Tage in der Natur zu verbringen.

Stubbenkammer

Ein beliebtes Ausflugsziel im Nationalpark ist die Stubbenkammer, ein Küstenabschnitt im Nordosten des Nationalparks. Höchste Erhebung und Wahrzeichen der Insel Rügen in der Stubbenkammer ist der 118 m hohe, steil abfallende Kreidefelsen des Königsstuhls. Über schmale Stufen, unter denen sich ein Hünengrab aus der Bronzezeit befindet, erreicht man die Aussichtsplattform, die einen grandiosen Panoramablick bietet.
Eine weitere imposante Klippe ist die Viktoria-Sicht, von der aus der Besucher die beste Aussicht auf das Wahrzeichen der Insel hat. König Wilhelm I. verlieh dem Felsen zu Ehren seiner Cousine, der Königin Viktoria, diesen Namen.

Nationalpark-Zentrum Königsstuhl

Im Jahre 2004 wurde am Königsstuhl das Nationalpark-Zentrum eröffnet, das seither in der Saison täglich Tausende von Gästen anlockt. In der 2000 qm großen Erlebnisausstellung werden dem Besucher auf einer Zeitreise die Geheimnisse und Schönheiten der Natur von der Vergangenheit bis zur Gegenwart anhand vieler Exponate zum Anfassen und Ausprobieren nähergebracht. Beispielsweise läßt sich ohne Kraftanstrengung ein Findling bewegen, ein Miniaturgletscher ist zu sehen und einen Sonnenuntergang oder die Entstehung eines Kreuzspinnennetzes kann man erleben.
Weitere Attraktionen, wie ein Flug über den Nationalpark im Multivisionskino oder Aktivitäten auf dem Naturerlebnisgelände machen den Besuch im Nationalpark -Zentrum für Groß und Klein sehr interessant.