Das Flächendenkmal Kap Arkona im Nordosten der Halbinsel Wittow gehört mit dem weiter nordwestlich gelegenen Gellort und dem kleinen Fischerdorf Vitt zur Gemeinde Putgarten und ist heute Landschafts- und Naturschutzgebiet. Das in einer Schlucht gelegene malerische Fischerdorf Vitt steht komplett unter Denkmalschutz.
Das Kap ist geschichtsträchtiges Land. In der Tempelfestung Arkona entstand unter den Slawen ein religiöses Zentrum, das dem Hauptgott Swantevit geweiht war. Die Zerstörung der Jaromarsburg und ihres Heiligtums im Jahre 1168 durch die Dänen, leitete die Christianisierung Rügens ein. An der Stelle des Heiligtums wurde die erste christl. Kirche Rügens errichtet, von der heute nichts mehr zu sehen ist.
Leuchttürme auf dem Kap
Gleich drei Türme stehen auf dem Kap Arkona. Veteran ist der so genannte Schinkelturm, sein Nachfolger ist der „neue Leuchtturm“ und etwas abseits steht der Marinepeilturm.
Am 5. Mai 1826 fand die Grundsteinlegung für den Bau eines Leuchtfeuers statt. Der berühmte Architekt Karl Friedrich Schinkel fertigte die Baupläne. Ein Gebäude in norddeutscher Backsteingotik auf quadratischem Grundriss mit drei jeweils leicht voneinander zurückgesetzten Geschossen, darauf der verglaste Aufsatz für das Leuchtfeuer. Am 1. Januar 1828 konnte der 21 Meter hohe Leuchtturm seinen Dienst aufnehmen und wurde mit der Fertigstellung des neuen Leuchtturms außer Dienst gestellt. Damit ist der Schinkelturm eines der ältesten Leuchtfeuer an der Ostseeküste.
Heute beherbergt der Turm ein Museum und eine Außenstelle des Standesamts. Die hier geschlossenen Ehen werden auf einer kleinen Tafel im Boden vor dem Turm verewigt.
Der neue Leuchtturm, mit 33 Metern der höchste Turm am Kap, wurde 1902 fertiggestellt. Der aus Backsteinziegeln errichtete Turm steht auf einem Granitsockel und ist heute noch in Betrieb, aber einen Leuchtturmwärter sucht man dort vergebens. Das modernisierte System wird von Stralsund ferngesteuert und im ehemaligen Wärterhaus kann man nur noch Souvenirs kaufen.
In der Nähe der Jaromarsburg steht der dritte Turm, der Marinepeilturm. Er wurde 1927 ebenfalls in Ziegelbauweise erbaut und diente als Seefunkfeuer. Die technischen Einrichtungen wurden 1945 zerstört. Der Peilturm wird heute als Kunstmuseum und Atelier genutzt.
Alle drei Türme sind für Besucher geöffnet. Von den Aussichtsplattformen aller drei Türme hat der Besucher einen grandiosen Panoramablick über die Insel Rügen.
Königstreppe, Veilchentreppe
Die steinigen Strände unterhalb der Steilküste sind zum Baden nicht geeignet. Zum Strand rund um das Kap Arkona gelangt man nur vom Fischerort Vitt oder über drei steile Treppen, die über das Kap verteilt sind. Die nördlichste Treppe befindet sich beim Gellort und führt hinab zum Siebenschneiderstein, einem großen Findling von 165 Tonnen, der am Strand liegt. Vom Kap selbst führt die Königstreppe über 42 Meter zum Strand hinab. Sie wurde 1995 nach historischem Vorbild wieder aufgebaut. Unterhalb des slawischen Burgwalls der Jaromarsburg führt die Veilchentreppe zum Strand. Auch hier liegt ein Findling im Wasser, der Kosegartenstein.