Ostseebad Binz

Binz ist das größte und bekannteste Ostseebad auf Rügen. Erstmals um 1318 als Byntze wurde das kleine Fischerdorf urkundlich erwähnt. Der Fürst zu Putbus hatte 1830 die Idee, seine Gäste zum Baden an den Ostseestrand zu führen. Vor allem blickdichte Badekarren wurden am Rand des kleinen Ortes für die Gäste aufgestellt, übernachtet wurde allerdings in Putbus.
Ab 1860 übernachteten die ersten Badegäste im Dorfkrug. 1876 wurde das erste Hotel und 1880 das erste Strandhotel errichtet und 1884 erfolgte die Anerkennung als Badeort. Um 1893 wurde das Kurhaus erbaut und im Jahre 1895 wurden die Strandpromenade und die Kleinbahnstrecke von Putbus nach Binz eröffnet und eingeweiht. Um die Anreise der Gäste zu erleichtern, wurde 1902 die Seebrücke erbaut und das Seebad Binz entwickelte sich zusehends für die feine Gesellschaft zum mondänen Urlaubsort.

Entlang der Strandpromenade von Binz bieten Hotels in restaurierten Villen der Bäderarchitektur sowie liebevoll eingerichtete Ferienhäuser und Ferienwohnungen reichlich Übernachtungsmöglichkeiten. Die zahlreichen Restaurants und Gaststätten servieren die verschiedensten Spezialitäten, vor allem deftige Hausmannskost und Fischgerichte in allen Variationen. Das Binzer Nachtleben kann der Gast in Bars, urigen Kneipen oder in der Disco genießen.

Binzer Seebrücke

Die 560 m lange Seebrücke wurde 1904 durch eine Sturmflut zerstört und wieder aufgebaut. Am 28.07.1912 ereignete sich ein schweres Unglück. Beim Anlegen eines Dampfers zerbrach ein hölzerner Querbalken und riß um die 50 Personen ins Meer, die am Landesteg standen. Dabei gab es 17 Tote. Aus diesem Anlaß wurde 1913 in Leipzig die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) gegründet. Nach dem strengen Winter 1942/43 wurde die zerstörte Seebrücke nicht mehr aufgebaut. Über 50 Jahre gab es in Binz keine Seebrücke, erst 1994 wurde eine neue Brücke errichtet, die mit 370 m Länge in die Ostsee ragt. Alljährlich findet im Juni das 2-tägige Seebrückenfest statt, das mit einem Feuerwerk über der Brücke gefeiert wird.

Strandpromenade von Binz

Über drei Kilometer erstreckt sich die Promenade am Strand von Binz entlang, auf der einen Seite das rauschende Meer und quirliger Strandbetrieb, auf der anderen die weißen Villen der Bäderarchitektur.
Die Fassaden der Häuser zieren kleine Türmchen und Erker, Veranden, Loggien und Balkone mit verspielten gußeisernen Geländern, die von ziselierten Schmuckblenden gesäumt sind. In vielen restaurierten Prachtbauten sind Hotels oder Pensionen entstanden. Ein schmuckes Beispiel der Bäderarchitektur ist das dreiflügelige Kurhaus von 1908 in der Nähe der Seebrücke mit Kurplatz, Pavillon und Wandelhallen, das heute ein modernes Wellness- und Tagungshotel beherbergt.

Schmachter See

Das Ostseebad Binz wird von den Ausläufern der Granitz im Süden und dem geschwungenen Sandstrand der Prorer Wiek im Norden eingefasst. Im Westen des Ostseebades schließt sich der Schmachter See an, dessen Ufer von breiten Schilfgürteln gesäumt wird. Am nördlichen Ende des Sees befindet sich eine Promenade und „Der Park der Sinne“. Durch natürliche Verlandungsprozesse wurde der See im Lauf von Jahrtausenden von der Ostsee abgeschnitten und hat heute nur eine Tiefe von 1 bis 2 Metern. Am Flachwassersee leben eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten. Vor allem See- und Fischadler, Graugans, Rohrdommel, Zwerg- und Gänsesäger kommen hier vor.

Rasender Roland

Eine Fahrt mit dem „Rasenden Roland“ sollte man sich nicht entgehen lassen. Die dampfbetriebene Schmalspurbahn fährt von Binz entlang der Ostseebäder über Sellin und Baabe nach Göhren und in anderer Richtung zur Residenzstadt Putbus.

Binz-Museum

Das Binz-Museum dokumentiert anhand vieler Gebrauchsgegenstände aus früheren Zeiten die Entwicklung vom Fischerdorf zum Ostseebad. Eine Fischerstube, ein originalgetreues Pensionszimmer und eine Bademodenkollektion anno 1900 sowie eine Sammlung historischer Postkarten kann besichtigt werden. Dazu gibt es noch umfangreiche Informationen zur Bäderarchitektur und ein Diavortrag lädt die Besucher auf eine Reise in die Vergangenheit ein.