Der Wieker Bodden wird im Norden und Osten von der Halbinsel Wittow und im Westen von der schmalen langen Landzunge des Bugs begrenzt. Da der Bodden sehr flach ist, wird er von Wind- und Kitesurfern sehr geschätzt. Wind und Wasser bieten auch für Anfänger ideale Bedingungen.
Der Bodden hat seinen Namen vom Fischerdorf Wiek erhalten, das an der Ostseite des Boddens liegt. Als größerer Ort befindet sich noch Dranske am Bodden, an der Westseite oberhalb des Bugs.
Der Bug
Südlich von Dranske trennt der etwa neun Kilometer lange Haken den Bodden von der Ostsee. Die südliche Spitze des Bugs gehört zur Schutzzone I des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft, d.h. dieser Teil darf nur bei Wanderungen unter fachkundiger Führung betreten werden.
Eine Strasse neben dem Deich führt zum ehemaligen Militärkomplex, denn der Bug wurde schon früh militärisch genutzt. Zuerst war die kaiserliche Marine, dann unter den Nationalsozialisten ein Fliegerhorst und später wieder die Marine der NVA stationiert. 1991 wurde der Militärische Stützpunkt endgültig aufgelöst. Es wurde ein Hotelkomplex geplant, aber nie realisiert. Heute wird das Gebiet der Flora und Fauna überlassen.
Erholungsort Dranske
Das Fischerdorf Dranske, 1314 erstmals urkundlich erwähnt, liegt eingebettet zwischen brandender Ostsee und dem stillen Boddengewässer. Zur Gemeinde Dranske gehören die Ortsteile Bakenberg, Banz, Dranske Hof, Gramtitz, Kreptitz, Lancken, Nonnevitz und Starrvitz. Einst eine muntere Kleinstadt, die durch die militärische Nutzung auf dem Bug geprägt war, ist Dranske heute ein staatlich anerkannter Erholungsort und bei Surfern, Radlern und Wanderern sehr beliebt. Internationale Windsurfer treffen sich jedes Jahr im Mai zum Windsurfercup. Von Dranske aus verläuft ein Hochuferweg der Ostseeküste entlang bis zum Kap Arkona. Der Weg führt über die Kreptitzer Heide an Steilküsten und Küstenwald vorbei zum Ortsteil Bakenberg der einen herrlichen Sandstrand besitzt.
Am Hafen auf der Boddenseite befindet sich eine Surf- und Segelschule. An der Ostseeseite, mit Blick zur Insel Hiddensee, findet man ein Caravancamp mit 60 Stellplätzen und einige Zeltplätze mit neuen Sanitäranlagen und einem Minimarkt.
Heimatmuseum Dranske
Interessant ist der Besuch des Marinehistorischen- und Heimatmuseums Dranske, das die Frühgeschichte der Insel Rügen, die Entwicklung des Ortes Dranske und die Militärgeschichte der Halbinsel Bug dokumentiert.
Wiek
Das Fischerdorf Wiek liegt nordöstlich am Wieker Bodden und ist ein altes Siedlungsgebiet. Vor den Slawen lebten hier wahrscheinlich die Rugier, nach den Slawen ließen sich Niedersachsen nieder. Erstmals 1165 wird „Vikr“ als Handelsort mit Burgwall urkundlich erwähnt, später um 1314 hieß der Ort „Medowe“, das so viel wie Honigaue bedeutet und auf die Bienenzucht hinweist. Das Wappen von Wiek ziert neben einem Wikingerboot auch einen Bienenstock.
Bis ins 19. Jahrhundert war Wiek ein bedeutender Handelsplatz und ein wichtiger Hafen der Halbinsel Wittow. Mit der Eröffnung des Rügendamms schwand seine Bedeutung. Mit einer Kreideverladebrücke sollte dem Hafen ein neues Standbein gegeben werden. Der am Kap Arkona gewonnene Rohstoff, die Kreide, sollte von hier aus verfrachtet werden. Doch die Inbetriebnahme wurde durch Ausbruch des Ersten Weltkriegs verhindert. Die Brücke, ein Baudenkmal, steht noch immer ungenutzt am Hafen.
Der Bootsbau hat in Wiek lange Tradition. Noch heute werden am Hafen die Wieker Boote produziert. Als eines der schönsten Dörfer der Insel Rügen hat Wiek seit 2003 einen neuen Hafen.
Auch als Kurort ist Wiek bekannt. Schon 1920 wurde ein Kinderkurheim errichtet, die „Weiße Kinderstadt am Bodden“. Die sanierte Anlage dient heute noch als Reha-Klinik und Mutter-Kind-Kuranlage.
Sehenswert im malerischen Ort ist die St. Georgs-Kirche. Die gotische Backsteinkirche mit imposantem Giebel entstand um 1400, der freistehende Glockenturm um 1600. Das Innere der Kirche schmückt eine gotische Triumphkreuzgruppe, ein barocker Altaraufsatz und ein spätmittelalterliches Reiterstandbild.
An der nördlichsten Ausbuchtung des Wieker Boddens im kleinen Ort Kuhle befindet sich eine urige Gaststätte, in der seit 1455 Bier gezapft wird und weithin bekannt ist.
In Nähe des Boddens befindet sich ein kleiner, ruhig gelegener Campingplatz mit Surfschule. In Starrvitz findet man einen Reiterhof mit Halle, der Reitunterricht, Gelände- und Strandausritte anbietet.