Jagdschloss Granitz

Mitten in den Buchenwäldern der Granitz, vom 109 m hohen Tempelberg, grüßt das Jagdschloss Granitz die Besucher, das in der Mitte des 19. Jahrhunderts im Auftrag von Fürst Wilhelm Malte I. zu Putbus errichtet wurde. Der Fürst ließ an Stelle eines älteren Jagdhauses den repräsentativen Prunkbau im norditalienischen Stil der Renaissancekastelle errichten. Das zweigeschossige, fast rechtwinklige, verputzte Backsteingebäude wird von vier runden, zinnenbekränzten Ecktürmen eingerahmt. In der Mitte des Gebäudes, im ehemaligen Hofraum, erhebt sich ein 38 m hoher Mittelturm, der die Ecktürme weit überragt und der nachträglich nach Plänen des Baumeisters Karl Friedrich Schinkel errichtet wurde. Die Freitreppe, die zum Marmorsaal führt, wird von zwei Wolfshunden flankiert.
Das Jagdschloss Granitz ist ein beliebtes Ausflugsziel der Insel Rügen und lockt jährlich Tausende von Besuchern aus aller Welt an und ist auch das meist besuchte Schloss in Mecklenburg-Vorpommern.

Die Fürsten zu Putbus nutzten das Schloß als Residenz und durch die Strandnähe auch als Gästehaus. Um die Jahrhundertwende wurde es für die Öffentlichkeit freigegeben. Das Jagdschloss war bis 1944 im Besitz der Fürstenfamilie, wurde im Zuge der Bodenreform enteignet, ist heute in staatlicher Hand und wird als Museum seit 1994 genutzt.

Anfahrt zum Schloß

Die Anfahrt auf den Tempelberg ist für PKW gesperrt. Wer nicht laufen oder mit dem Rad fahren kann, den bringt der Jagdschloss-Express von der Binzer Seebrücke aus hinauf zum Schloss. Auch die Kleinbahnstrecke „Rasender Roland“ verfügt über eine Haltestelle, allerdings muß bis zum Schloß noch eine ansteigende Wegstrecke zurückgelegt werden.

Aussichtsplattform

Eine freitragende Wendeltreppe im Mittelturm führt über 154 gusseiserne Stufen zur Aussichtsplattform. In 145 m über dem Meeresspiegel hat der Besucher auf dem Dach des Turmes eine grandiose Aussicht. Bis zum Rugard über den kleinen Jasmunder Bodden, nach Jasmund und über das Mönchgut zum Festland und bei guter Fernsicht reicht der Blick bis zur Insel Usedom.

Museum

Sehenswert sind vor allem die Innenräume, wie die mit Jagddekor ausgestattete Vorhalle, der festliche Marmorsaal, das Kaminzimmer und das elegante Speisezimmer sowie die umfangeiche Trophäensammlung des Jagdschloß Granitz. Die Räume sind mit Parkett, teilweise mit bemalten Kacheln und Intarsien- Holzvertäfelungen sowie Stuck- und Marmorverzierungen ausgestattet. Im Museum können alte Jagdgewehre, Mobiliar aus dem 19. Jahrhundert und Gemälde besichtigt werden. Besonders interessant ist die europaweit einmalige Sammlung „Hirsche der Welt“.

Veranstaltungen

Ein besonderes Highlight sind die Sommerkonzerte im Marmorsaal des Jagdschlosses. Daneben werden auch ständig wechselnde Sonderausstellungen aus Kunst und Kultur den Besuchern geboten. In stilvollem Ambiente kann sogar im Marmorsaal geheiratet werden.

Eine urige Gaststätte im Kellergewölbe oder im Sommer der Biergarten neben dem Schloss bieten dem Besucher traditionelle Speisen. Auch eine kleine Brennerei im Schlossgewölbe kann besichtigt werden.